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Kill Bill
Ein Film wie ein Wutausbruch - unsterblich cool, bedenklich krass. Ungewöhnlicher, reifer Genre-Mix, meisterlich geschrieben und inszeniert.

Kill Bill, Vol.1
Fünf Jahre liegt die Blondine, die man nur „die Braut” (Uma Thurman) nennt, im Koma. Als sie wie durch ein Wunder aus der Bewusstlosigkeit erwacht, kennt sie lediglich ein Ziel: Rache. Rache an denen, die beinahe ihren Tod verantwortet hätten. Rache an ihren einstigen Freundinnen und Weggefährtinnen (Daryl Hannah, Lucy Liu), die sie mit einer Kugel im Kopf einfach liegen ließen. Rache an ihrem ehemaligen Ausbilder und Chef Bill (David Carradine), der sie einstmals liebte und den Auftrag für den Mord an ihr gab. Angetrieben von ihrer Wut bereitet die Braut einen Rachefeldzug vor, in dem es keine Gnade für diejenigen gibt, die sie verraten haben. Doch die Braut ahnt nicht, dass auf dem Weg eine Reihe von schmerzlichen Überraschungen auf sie warten.

Nach blutleeren Jahren meldet sich Quentin Tarantino zurück, bereit, alles auf die Spitze zu treiben. In zweierlei Hinsicht ist das Rachemanifest "Kill Bill" maßlos und erwartungsgemäß: Gewaltfaktor und Coolness sind kaum beizukommen. Der Film liegt zwischen satirischem Trashspektakel, Videospiel, Manga und Western. Als Stil- und Kulturkollage könnte das Geschichte machen. Der Inhalt, ein schlechter Witz, wird durch attitüdenhaften und sadistischen Splatterfetisch überspielt. "Kill Bill" ist moralfreie Freakshow, inszeniert Uma Thurman in perfekter Choreographie als kühle Schlächterin, muss aber Geschmacksfrage bleiben.

Kill Bill, Vol.2
Der Blutdurst der Braut ist noch nicht gestillt. Vier Jahre zuvor hatten ihr ehemaliger Geliebter Bill und dessen Deadly Viper Assassination Squad am Tag ihrer Hochzeit ihren Verlobten, vermeintlich ihr ungeborenes Baby getötet und die Braut selbst sterbend zurückgelassen. Nachdem sie aus dem Koma erwacht war, hatte sie in Japan O-Ren Ishii (Lucy Liu) und in einer kalifornischen Vorstadt Vernita Green (Vivica A. Fox) im Duell ausgelöscht. Nun stehen noch drei weitere Namen auf der Todesliste der Braut: Bills heruntergekommener Bruder Budd (Michael Madsen) und ihre ewige Rivalin Elle Driver (Daryl Hannah) müssen beseitigt werden, bevor sie sich Bill in dessen Unterschlupf in Mexiko vornehmen kann. Auf dem dornigen Weg wartet so manche Überraschung auf die Rächerin ... und die schockierende Erkenntnis, dass ihre Tochter am Leben ist und von Bill großgezogen wird.

Reifer und ernster als der erste Teil verabschiedet sich Tarantino überraschend vom pubertären Charakter des Vorgängers und dekonstruiert unerbittlich die Übermenschlichkeit seiner Superheldin. Weniger Action, dafür mehr Dialog, weniger Coolness, dafür mehr Realismus. Vor allem psychologisch ist "Kill Bill Volume 2" wesentlich ausgefeilter als die meisten Genre-Filme und erstaunt außerdem mit einer gehaltvollen Liebesgeschichte. Freunde des ersten Teils dürften sich vielleicht enttäuscht fühlen, Feinde des ersten entsprechend positiv überrascht.

Quelle: filmspiegel.de

Anmerkung meinerseits: Beide Filme sind Kult - muss man einfach gesehen haben!

Kill Bill, Vol.1/2. USA 2003/2004. Regie/Drehbuch: Quentin Tarantino. Darsteller: Uma Thurman, David Carradine, Daryl Hannah, Michael Parks, Michael Madsen, Chia Hui Liu, Lucy Liu, Sonny Chiba, Vivica A. Fox. Produktion: Lawrence Bender.