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22. Tag:  TAOS: Taos Pueblo, Millicent Rogers Museum › GREAT SAND DUNES NP › ALAMOSA

Rochelle bereitet Blackberry Smoothies, Banana Pancakes, Bacon, Fruits zum Frühstück zu. Bevor ich Taos verlasse, sehe ich mir nochmals das Taos Pueblo an. Das beste Licht hat man bei den meisten Gebäuden, inkl. North House, San Geronimo Church, Cemetery kurz nach Sonnenaufgang. Das South House fotografiert man dagegen am späten Nachmittag. Anschließend besuche ich das MRM aka Millicent Rogers Museum. Die Familie von Millicent Rogers gründete 1956 das Museum. Das Museum beherbergt eine große Sammlung von Native American, Hispanic und euro-amerikanischer Kunst. Ein Teil der Ausstellungstücke stammen von Millicent Rogers (1902-1953) und ihrer Mutter Mary B. Rogers. Auch eine große Keramiksammlung von Maria Martinez und ihrer Familie befindet sich in dem Museum. Von Taos führt die Fahrt nach Alamosa. Ich komme an der Earthship Biotecture-Wohnanlage vorbei. Die skurrilen Solarhäuser sind aus natürlichen und recycelten Materialien, darunter Aluminium-Dosen, Plastikflaschen und Reifen, erstellt. Die weitere Fahrt führt durch das Taos Plateau Volcanic Field.

In Antonito sehe ich mit die Our Lady of Guadalupe Catholic Church an, die älteste Kirche in Colorado. Von Alamosa ist eine gute halbstündige Fahrt bis zum Great Sand Dunes National Park. Wenn man Zeit hat, kann man vorher noch die Zapata Falls ansehen. Vom Highway führt eine drei Meilen lange, ruppige Gravel Road zum Parkplatz. Von dort aus wandert man eine Viertelmeile einem steinigen Trail hinauf, anschließend muss man einige Male den Zapata Creek und rutschige Felsen überqueren bis man den Wasserfall sieht. Da man fast direkt vor dem Wasserfall steht, ist ein Superweitwinkel vonnöten um die Zapata Falls formatfüllend fotografieren zu können. Da es dort zudem sehr dunkel und eng ist, muss man ein Stativ in den Creek stellen. Bei den kalten Temperaturen sicherlich kein Vergnügen. Die Panoramaaussicht am Parkplatz auf die Dünen, das San Luis Valley und die Sangre de Cristo Mountains ist fotogener als der Wasserfall selbst.

Im Great Sand Dunes National Park befinden sich Nordamerikas höchste Sanddünen. High Dune und Star Dune sind die beiden höchsten Sanddünen im Great Sand Dunes National Park und sind 1,25 bzw. 3 Meilen (One Way) vom Trailhead entfernt. Je nach Jahreszeit wechselnde Windrichtungen sind die Ursache das die Dünen über Jahrtausende so hoch gewachsen sind. Ich fahre zuerst die 1,1 Meile lange Medano Pass Primitive Road bis zum Point of No Return. Die einspurige sandige Dirt Road ist bis zu diesem Punkt bei gewisser Vorsicht auch mit einem PKW zu bewältigen. Dort hat man eine schöne Aussicht auf Mt. Herard. Die Stelle „Point of No Return darf man wörtlich nehmen. Wer es bis dorthin geschafft hat, kann sich die Sand Pit Area ansehen, die nach weiteren 0,7 Meilen folgt. Diese Tiefsandpassage und die weiteren 9,5 Meilen bis zum Medano Pass sind nur mit einem High Clearance 4WD zu bewältigen.

Nachdem ich nun Dünen in Colorado und New Mexico gesehen habe, fällt ein Vergleicht leicht. Auch wenn die Great Sand Dunes von ihrer schieren Größe imposant sind, hat das White Sands National Monument einen tieferen Eindruck hinterlassen. Wenn man von Taos kommend frühzeitig losfährt, empfiehlt sich die Fahrt zum Great Sand Dunes NP über den Los Caminos Antiguos Scenic & Historic Byway. Sehenswert ist dort die Viejo San Acacio, eine der ältesten Kirchen in Colorado, und die im Adobe-Gothik-Stil erbaute Kirche Sangre de Cristo. Am Abend checke ich im Fairfield Inn & Suites Alamosa Marriott ein. Obwohl das Hotel erst im Mai 2014 eröffnet wurde, hat mir das gleichnamige Hotel in Alamogordo besser gefallen.


Strecke: 148 Meilen +++ Unterkunft: Fairfield Inn & Suites by Marriott, Alamosa +++ Wetter: 13 Grad C, sonnig



23. Tag:  ALAMOSA › SALIDA › BUENA VISTA: Saint Elmo Ghost Town, Cottonwood Lake, Chalk Lake, Cottonwood Pass
Die Kontinentale Wasserscheide (Continental Divide) ist die Wasserscheide in Nord- und Zentralamerika, der die Einzugsgebiete jener Flüsse voneinander trennt, die in verschiedene Ozeane fließen. Dabei handelt es sich um den Pazifik (nach Westen), den Arktischen Ozean (nach Norden) und den Atlantischen Ozean über den Golf von Mexiko (nach Südosten). Es handelt sich jedoch um eine vereinfachte Darstellung, da es in Nordamerika abflusslose (endorheische) Gebiete gibt. Der größte Teil der Wasserscheide folgt dem Gebirgskamm der Rocky Mountains. Sie beginnt in Kap Prince of Wales in Alaska und verläuft zunächst nach Osten in das kanadische Territorium Yukon und dann in südlicher Richtung nach British Columbia, wo sie die Grenze zur Provinz Alberta bildet. Danach verläuft sie über Montana, Wyoming, Colorado und New Mexico in den Vereinigten Staaten bis nach Mexiko und Mittelamerika entlang des Gebirgskamms Sierra Madre Occidental. Der Wasserscheidepunkt mit Abfluss in alle drei Ozeane ist der Triple Divide Peak im Glacier Nationalpark in Montana. Quelle: wikipedia

Vor Sonnenaufgang soll es weiter nach Buena Vista gehen. Erst mal muss ich die Autoscheiben frei kratzen. Es sind bitterkalte -3 Grad an diesen Morgen und auch das iPad ist „eingefroren und funktionslos. Wenigstens funktioniert die Lenkrad- und Sitzheizung. Von Alamosa nach Colorado Springs bieten sich zwei Fahrtvarianten an: die nördliche Route über Buena Vista oder die östliche Route über Cañon City. Westlich von Cañon City liegt die Royal Gorge Bridge. Die Brücke überquert den Arkansas River in einer Höhe von 321 Meter. Die Royal Gorge Bridge ist die höchste Hängebrücke in den USA und die dritthöchste der Welt. Bei einem verheerenden Waldbrand im Juni 2013 wurden fast alle Gebäude an der Brücke zerstört. Erst im Sommer 2014 wurde die Brücke wieder komplett geöffnet. In Cañon City ist auch die Station der Royal Gorge Route Railroad, eine 24 Meilen lange Fahrt (Roundtrip) durch die Royal Gorge. Die Zugfahrt ist aber bei weitem nicht so spektakulär wie die Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad. Fünfundneunizg Meilen westlich von Alamosa entlang des Silverthread Scenic Byway liegen die Clear Creek Falls. Die imposanten North Clear Creek Falls sind die am meisten fotografierten Wasserfälle in Colorado. Im Spätherbst bei spärlichen Wasserstrom lohnt sich aber der Umweg nicht. Ich entscheide mich für die nördliche Route über den Collegiate Peaks Scenic Byway nach Buena Vista. Der 57 Meilen lange Scenic Byway verläuft parallel zur Kontinentalen Wasserscheide (Continental Divide) am Fuße des Sawatch Range mit der höchsten Anzahl von 4000er-Gipfeln in Colorado. Entlang dieses Gebirgzuges liegen Mt. Princeton, Mt. Yale, Mt. Columbia und Mt. Harvard. Der Name Collegiate Peaks kommt daher, weil mehrere Berggipfel nach berühmten Universitäten benannt sind.

Salida, am Fuß der Rocky Mountains, hat einen schönen Historic District. Im Brown Dog Coffee lege ich den obligatorischen Frühstücksstop ein. Es gibt es einen Double Shot Latte und ein Muffin, bevor es zum Zielort nach Buena Vista geht. Buena Vista liegt zwischen Salida und Leadville im Upper Arkansas River Valley. Der Ort ist beliebt für Wildwasser-Rafting, Kajakfahren und Fliegenfischen. Ausflüge zum Cottonwood Lake oder über den Cottonwood Pass bieten sich ebenfalls an. Rund neunzig Ghost Towns gibt es in Colorado. Alleine fünf Ghost Towns liegen entlang des Chalk Creek Drive und CR 295: Alpine, Iron City, Saint Elmo, Romley und Hancock. Davon ist Saint Elmo eine der am besten erhaltenen Ghost Towns in Colorado. Nachdem ich in den letzten Wochen einige Ghost Towns gesehen habe, fehlt der Aha-Effekt. Keine Frage, Saint Elmo ist sehenswert, aber eine Must See-Location ist die Ghost Town nicht. Die Idylle am Chalk Lake auf dem Weg nach Saint Elmo hat mir weitaus besser gefallen.

Am Nachmittag checke ich im Best Western Vista Inn in Buena Vista ein. Sehenswert ist das Heritage Museum im ehemals Old Chaffee County Courthouse. Ich fahre anschließend zum Cottonwood Lake. Von der CR 306 zweigt eine drei Meilen lange PKW-taugliche Dirt Road zum See ab. Der Bergsee ist umgeben von Wald und wirkt überhaupt nicht fotogen, nicht einmal die umliegenden schneebedeckten Berge sieht man. Das Highlight des heutigen Tages hebe ich mir bis zum Tagesende auf: die Fahrt über den Cottonwood Pass. Zurück auf der CR 306 geht es zwölf Meilen die Passstraße hinauf. Die Fahrt entlang der kurvigen CR 306 muss im Herbst besonders schön sein. Mitte Oktober haben die Aspen ihr Blätterkleid aber leider schon abgelegt. Die Fahrt über die Continental Divide bzw. den zweithöchsten Pass (3696 m) in den USA ist ein Erlebnis. Den zusätzlichen Kick gibt es aber bei der steilen Abfahrt, die im Gegensatz zur asphaltierten Auffahrt, eine 14,5 Meilen lange einspurige Dirt Road ist. Das Schild „Slippery when wet ist gerade heute zu beherzigen. Die Dirt Road ist durch feuchte Passagen richtig heimtückisch, macht aber trotzdem viel Spass. Unten angekommen, geht es wieder zurück. Zuerst Dirt Road und danach Asphalt. Fazit: Cottonwood Lake kann man sich sparen, aber die Pass über den Cottonwood Pass ist wunderschön.


Strecke: 186 Meilen +++ Unterkunft: Best Western Vista Inn, Buena Vista +++ Wetter: 20 Grad C, sonnig



24. Tag:   BUENA VISTA › CRIPPLE CREEK › VICTOR: American Eagles Overlook, Vindicator Valley Trail › COLORADO SPRINGS

Von Buena Vista führt die Fahrt Richtung Colorado Springs. Entlang der sechzig Meilen auf dem Hwy 24 bis zum Abzweig auf die Teller Country Road 1 liegt nichts sehenswertes was einen Stop erforderlich macht. Ich befahre den nördlichen Abschnitt des Gold Belt Tour National Scenic Byway und fahre zu den beiden ehemaligen Goldgräberorte Cripple Creek und Victor. Auf dem Weg dorthin komme ich am Florissant Fossil Beds National Monument vorbei. Ich sehe mir zuerst Cripple Creek an. Bis 2005 wurden in der Umgebung Gold gefördert. Als die Minen immer weniger zu Tage förderten, verließ der größte Teil der Bevölkerung die Region und Cripple Creek wurde fast zu einer Geisterstadt. Seitdem Casinos erlaubt sind, ist wieder Leben in Cripple Creek eingezogen. Leider ist die gesamte Hauptstraße eine Baustelle und es lohnt sich nicht viel zu fotografieren.

Victor wurde 1891 gegründet, nachdem 1890/91 Golderz gefunden wurde und der legendären Cripple Creek & Victor Gold Rush auslöst wurde. Einst lebten 18.000 Einwohner von der Goldförderung, heute leben weniger als vierhundert Einwohner in dem Ort. Das Victor Lowell Thomas Museum (1899) beherbergt Bücher, Exponate und Fotografien, die das Leben in Victor von den Anfängen bis zur Blütezeit des Goldbergbaus zeigen. Die American Eagles Mine war das höchstgelegene Bergwerk (3221 m) im Teller County. Im ganzen Tal sieht man Überbleibsel des Bergbaus, u.a. Fördertürme, Mühlen, Pulvermagazine, Erzbehälter und Transportsysteme. Heute fördert die AngloGold Ashanti (Colorado) Corp. das Golderz aus den Minen. Victor hat Charme und wirkt weitaus authentischer als das herausgeputzte Cripple Creek.

Entlang des Vindicator Valley Trail kommt man an der Vindicator Mine and Mill vorbei. Der große Förderturm und die verfallenden Überreste der Mühle sind Zeugen längst vergangener Tage. Ich fahre hinauf zum American Eagles Scenic Overlook. Da dieser Overlook auf dem Gelände der Cripple Creek & Victor Open Pit Gold Mine liegt, muss man sich bei Einfahrt registrieren lassen. Anschließend geht es noch einige steile Serpentinen hinauf. Hier bietet sich ein überwältigendes Panorama hinab in die CC & V Gold Mine und die Rocky Mountains am Horizont. Vom Overlook sehen die riesigen Laster wie Spielzeugautos aus. Einige Minuten später kommt Jemand hochgefahren und bittet mich das Gelände zu verlassen, da eine Sprengung vorbereitet wird. Gott sei Dank sind die Bilder schon im Kasten. Wer noch mehr Interesse an Colorados Minengeschichte hat, es werden auch geführte Touren angeboten.

Nach dem gestrigen Dirt Road-Nervenkitzel gibt es heute die Zugabe. Ich fahre die 31 Meilen lange Gold Camp Road von Victor nach Colorado Springs. Die größtenteils einspurige Dirt Road kann man auch mit einem PKW fahren, nur auf die tiefen Schlaglöcher und Steine sollte man aufpassen. Die Fahrt führt entlang tiefer Abgründe, durch enge Canyons und Tunnels. Bremsbereit sollte man entlang dieser Passage immer sein. Das GPS kennt anscheinend die Gold Camp Road nicht. Das GPS fordert das eine oder andere mal auf abzubiegen oder zu wenden. Sehr amüsant, dabei kann man sich trotz einiger Abzweigungen gar nicht verfahren. Die Abfahrt von Cheyenne Mountain gestaltet sich abenteuerlich. Das „Sliden durch die engen Kurven macht Spass, nur entgegenkommen darf keiner. Wer von Dirt Roads nicht genug haben kann... Shelf Road (Video-Clip) von Victor nach Cañon City, Phantom Canyon Road von Victor nach Florence oder Gold Camp Road von Victor nach Colorado Springs sorgen für gesteigerten Nervenkitzel.

Am späten Nachmittag komme ich in Colorado Springs an. Im The Broadmoor werde ich die nächsten drei Tage übernachten. The Broadmoor ist ein historisches Fünf-Sterne-Luxushotel aus den Anfängen der Eisenbahnzeit in Colorado. Ein paar Fakten zur Hotelanlage: The Broadmoor (779 Zimmer/Suiten) wurde im Juni 1918 eröffnet. Auf dem 3000 Hektar großen Gelände befindet sich drei Golf- und sechs Tennisplätze, In- und Outdoor Pools, sechszehn Restaurants bzw. Cafes/Lounges. In der Hochsaison sind fast zweitausend Personen im Broadmoor beschäftigt, davon sind einhundertzwanzig nur für den Zimmerservice zuständig. Ich habe eine der West Tower Patio Suites (66 m²) in der obersten Etage, dazu gehört ein getrennter Wohn- und Schlafraum, ein geräumiges Bad, zwei 44" TV und ein Mini-TV. Auf dem umlaufenden Balkon bietet sich die Aussicht auf das Hauptgebäude, Cheyenne Lake, Golfplatz und Colorado Springs. Angenehm finde ich das man keinen „Privacy-Aufhänger vor die Tür hängen muss, sondern nur innen einen Knopf drücken muss. Sicherheit wird im The Broadmoor ebenfalls groß geschrieben – Gäste werden bei der Einfahrt kontrolliert und per Valet geparkte Autos stehen auf einem überbewachten Parkplatz bzw. Garage.

Ich fahre anschließend zu Carlos’ Bistro. Man darf sich von dem Wort Bistro nicht irreführen lassen – Carlos’ Bistro gehört zu den besten Restaurants in Colorado. Ich bestelle als Appetizer Tomatensuppe und Kalamari, als Hauptgang Rinderfilet, dazu ein Glas Cabernet und als Dessert Früchte. Die frisch pürierte Tomatensuppe ist herrlich geschmackvoll – die frittierten Calamari knusprig im Biss – das Filet perfekt nach Wunsch zubereitet. Nicht zu vergessen die knackigen Beeren, eingelegt in einer Whiskey-Soße.


Strecke: 120 Meilen +++ Unterkunft: The Broadmoor, Colorado Springs +++ Wetter: 24 Grad C, bewölkt