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4. Tag:  MT. CRESTED BUTTE › BLUE MESA › BLACK CANYON OF THE GUNNISON (North Rim) › NEEDLE ROCK › HOTCHKISS
Der Black Canyon of the Gunnison National Park liegt im Westen Colorados. Er schützt den zentralen Teil der Schlucht des Gunnison Rivers, einem Zufluss des Colorado River, die aufgrund des harten Gesteins außergewöhnlich steil ist. Flussaufwärts schließt sich das Curecanti National Recreation Area an, in dem der Fluss zu einem Stausee mit starker Erholungsnutzung aufgestaut ist. Die beiden Ränder der Schlucht sind im Schutzgebiet nicht miteinander verbunden, die meisten Besucher nutzen nur den Südrand. Es gibt zwei Parkeingänge. Der Südeingang liegt 23 km östlich von Montrose. Zum Nordeingang 17 km südlich von Crawford kommt man über den Colorado Highway 92 und die North Rim Road. Zum Gunnison River selbst gelangt man über die East Portal Road, die innerhalb des Nationalparks von der 347 abzweigt. Der Park wurde 1933 als National Monument unter Schutz gestellt und 1999 zum Nationalpark aufgewertet.  Quelle: wikipedia

Ich sehe mir nochmals die hübschen Häuser in Crested Butte an. Untertags ist Crested Butte zugeparkt, während am Morgen die Straßen nahezu leer sind. Ich gehe noch im urigen Izzy’s zum frühstücken und mache mich dann auf die Weiterfahrt. Wenn man von Crested Butte nach Gunnison fahren möchte, kann man entweder über die Gunnison CR 12 (Teil des West Elk Loop) oder Ohio Pass fahren. Die Aussicht entlang der Ohio Pass Road (CR 730) auf die Anthracite Range, Mount Axtell und Carbon Peak ist spektakulär. Blue Mesa ist mit einer Küstenlänge von 96 Meilen der größte See in Colorado. Der See gehört zusammen mit dem Morrow Point Reservoir und Crystal Reservoir zur Curecanti National Recreation Area. Die drei Stauseen sorgen mit ihrer Wasserkraft für die Elektrizitätsversorgung. Zudem spielen die drei Reservoirs eine wichtige Rolle in der Wasserspeicherung und dem Wassermanagement für die gesamte Four Corners-Region.

Westlich des Blue Mesa Dam liegt das Crystal Reservoir in einer engen Schlucht des Black Canyon of the Gunnison. Südlich des Morrow Point Reservoir hat man eine tolle Aussicht auf den Morrow Point Dam. Zu dem Aussichtspunkt gelangt man über den Mesa Creek Trailhead bei Cimarron. Am westlichen Ende des Blue Mesa Reservoir biege ich von der U.S. Route 50 auf den Colorado Highway 92 nach Crawford ab. Das erste Drittel der CO 92 ist sehr kurvenreich und bietet eine schöne Aussicht hinunter ins Morrow Point Reservoir am östlichen Ende des Black Canyon of the Gunnison. Ein weiterer sehenswerter Aussichtspunkt ist Pioneer Lockout Point, wo man tief in den Canyon hinuntersehen kann. Leider ist das Licht am Vormittag ganz schlecht, was für die gesamte CO 92 in nördliche oder südliche Richtung gilt. Ist mir gestern beim Wandern ein Fuchs über den Weg gelaufen, macht es heute ein Braunbär. Der Bär überquert zügig den Highway und verschwindet dann im Unterholz. Im Crawford State Park mache ich Mittagspause und entspanne am See. Der Black Canyon of the Gunnison National Park ist nicht unter den Top 20 der meist besuchten US-Nationalparks zu finden. Zu abgelegen liegt der Nationalpark im Westen Colorados, was besonders für das North Rim gilt. Die Hitliste der meist besuchten Nationalparks führt der Great Smoky Mountains National Park an, weit abgeschlagen folgen Grand Canyon NP und Yosemite NP.

Ich werde den Nationalpark an zwei Tagen besuchen. Heute sehe ich mir zuerst das North Rim an, das von der CO 92 über die zwölf Meilen lange Black Canyon Rd (Dirt Road) zu erreichen ist. Unter den zahlreichen Aussichtspunkten sticht besonders The Narrows heraus. Es ist der einzige Aussichtspunkt wo man eine Gerade vom Gunnison River sieht. Das Highlight am North Rim ist der drei Meilen lange Rundweg zum Exclamation Point entlang des North Vista Trail. Die Sonne brennt erbarmungslos und es fühlt sich wie 30 Grad C an. Am Aussichtspunkt angekommen, bietet sich ein spektakulärer Blick hinab in den Canyon. Sehr schön gelegen ist der North Rim Campground am Chasm View Nature Trail. Die dreizehn Camping-Sites stehen aber nur auf first-come, first-served-Basis zur Verfügung. Vier Meilen östlich von Crawford erhebt sich Needle Rock. Der Monolith erinnert in seiner Form an den imposanten Shiprock in New Mexico. Das beste Licht am Needle Rock hat man vor Sonnenuntergang. Ebenfalls ein schönes Fotoobjekt ist die Red Barn kurz vor Hotchkiss.


Strecke: 132 Meilen +++ Unterkunft: Hotchkiss Inn, Hotchkiss +++ Wetter: 25 Grad C, sonnig



5. Tag:  HOTCHKISS › PAONIA › RIDGWAY: Country Roads 5, 7 & 9

Bevor ich nach Montrose weiterfahre, schaue ich noch im Nachbarort Paonia vorbei. Die historischen Gebäuden entlang der Grand Ave sind hübsch anzusehen. Auch wenn es etwas kitschig aussieht, diese Architektur gefällt mir besser als beliebig austauschbare Zentren in Aspen, Delta oder Gunnison. Im „The Diner treffen sich Leute am frühen Morgen. Das Diner ist im Stil der 1950er Jahre eingerichtet – die Jukebox am Eingang ist ein Schmuckstück, wenn auch nur schnöde CDs abspielt werden und keine 45er. Ich gehe im The Living Farm Café zum frühstücken. Es gibt ein Omelett, gefüllt mit Chorizo, Mozarella und Pilze, dazu noch frisch zubereitete Hash Browns. Die Strecke von Paonia über Delta bis nach Montrose ist langweilig und es lohnt sich nicht für einen Fotostop anzuhalten.

Zwölf Meilen westlich von Ridgway liegt der Bergpass Dallas Divide. Die Fahrt auf der gut ausgebauten CO 62 ist im Herbst ein außergewöhnliches Erlebnis. Das herbstliche Farbenspiel ist atemberaubend und man kann sich gar nicht genug daran satt sehen. Der Höhepunkt der Laubfärbung in den San Juan Mountains ist gewöhnlich in der letzten Septemberwoche oder ersten Oktoberwoche. Dallas Divide Overlook bietet eine schöne Aussicht auf die Sneffels Range. Fotogener und intimer sind die Off-Road Straßen südlich der CO 62. Das gilt besonders für die Country Roads 5, 7 (East Dallas Creek Rd) und 9 (West Dallas Creek Rd). Zu sehen gibt es spektakuläre Panoramaaussichten auf die Sneffels Range und die goldfarbenen Pinen- und Espenwälder.

Den ganzen Nachmittag werde ich auf diesen drei Dirt Roads verbringen. Ich befahre zuerst die CR 7 bis zum Blue Lakes Trailhead. Unterwegs liegen viele sehenswerte Fotospots. Die neun Meilen lange Strecke ist auch mit einem PKW machbar, nur im letzten Drittel wird es sehr ruppig. Am Ende der CR 7 befindet sich der Trailhead zu den Blue Lakes. Der 6,3 Meilen lange Blue Lakes Trail führt zuerst zum Lower Lake, acht Meilen bis zu den Upper Blue Lakes und elf Meilen bis zum Blue Lakes Pass. Die Meilenangaben gelten jeweils für den Hin- und Rückweg – je nach Route eine Halb- oder Ganztageswanderung. Der zu bewältigende Höhenunterschied liegt zwischen 485 und 1112 Meter. Zu sehen gibt es kristallklare Bergseen, Tundra und schneebedeckte Berggipfel.

Anschließend geht es auf die CR 9, wo es aber im Vergleich zur CR 7 bei weitem nicht so viel zu sehen gibt. Zum Schluss befahre ich noch die CR 5. Die ersten sechs Meilen sind eine gut gegradete Gravel Road, fast schon eine Autobahn. Danach führt die Dirt Road durch ein steiniges Waldstück. Hier sind tiefe ausgewaschene Furchen im Waldboden und das eine oder andere tiefe Loch. Mehrmals sitzt das Fahrzeug auf dem Waldboden auf. Dieser Abschnitt ist mit einem PKW kaum befahrbar. Am Dead End hat man eine schöne Aussicht auf die Sneffels Range. Mein Fazit: Die CR 7 schlägt die CR 5 und CR 9 um Längen. Sie bietet unzählige Fotospots auf der gesamten Länge und ist auch weitaus einfacher zu befahren als die beiden anderen Dirt Roads.

Die knapp fünfzig Meilen lange Dirt Road-Fahrerei war anstrengend genug, dass ich mich zu keiner weiteren Unternehmung aufraffen kann. Das bei Ankunft im Days Inn die Buchung nicht auffindbar ist, sorgt für Verdruss meinerseits. Der Grund: ich habe die ursprüngliche Ankunft geändert. Die Originalbuchung liegt zwar vor, aber nicht die aktuelle Buchung. Ich bekomme zwar ein Zimmer, aber das gebuchte King Bed ist nicht mehr verfügbar. Mit einem Nachlass beruhigt mich die Dame an der Rezeption. Ich gehe anschließend im Ted Nelson’s Steakhouse in Montrose zu Abendessen. Es gibt nur ein 10-ounce Prime Rib und nicht einmal das schaffe ich. Ich brauche jetzt nur noch eine Runde Schlaf... morgen früh klingelt der Wecker wieder.


Strecke: 157 Meilen +++ Unterkunft: Days Inn, Montrose +++ Wetter: 29 Grad C, sonnig bis wolkig



6. Tag:   BLACK CANYON OF THE GUNNISON (South Rim) › OWL CREEK PASS

Die Fotobedingungen am North Rim waren alles andere als optimal, ich hoffe das es heute am South Rim besser klappt. Ich fahre von Montrose rechtzeitig los um vor Sonnenaufgang dort zu sein. Entlang der sieben Meilen langen Rim Road des Black Canyon of the Gunnison liegen ein Dutzend Aussichtspunkte. Ich fahre zuerst zum Cedar Point. Ein grandioser Sonnenaufgang am vielleicht schönsten Aussichstspunkt in diesem Canyon. Ich halte noch an Painted Wall, Chasm View, Cross Fissures View und Pulpit Rock Overlook. Ebenfalls sehenswert sind Gunnison Point und Tomichi Point. Am Tomichi Point laufe ich ein Stück des Rim Trail. Die Stille wird nur von Wasserrauschen und Vögelgezwitscher unterbrochen. Herrlich!

Man kann sogar in den Black Canyon hinunterwandern. Drei Trails stehen zu Auswahl: Gunnison, Tomichi, Warner. Die Gunnison ist die beliebteste Route – die Tomichi die steilste, aber auch die schwierigste Route. Zitat aus einem Blog: „Uphill is hard, but downhill is dangerous. Most mountaineering accidents – as many as 80 percent – occur going downhill. Slip going uphill and you risk skinned knees or a busted face, slip going downhill and you risk everything. Ein Backcountry Permit ist für alle drei Trails erforderlich. Wer den beschwerlichen Weg nicht zu Fuß machen möchte, kann auch mit dem Fahrzeug hinunter fahren. Die 5,5 Meilen (One Way) lange East Portal Road führt hinab zum Gunnison River. Bei der teilweise 16 Grad steilen Abfahrt bringe ich mal wieder die Bremsen zum qualmen. Ich fahre noch bis zum Crystal Dam (Dead End) und kehre dann um.

Am Nachmittag fahre ich nach Cimarron. Vom Hwy 50 schlängelt sich die Cimarron Rd, CR 858 und CR 860 vorbei am Silver Jack Reservoir über den Owl Creek Pass. Die 41 Meilen lange Dirt Road-Route zählt zu den schönsten Scenic Drives in Colorado, speziell die ersten 26 Meilen bis zum Owl Creek Pass. Vom Silver Jack Reservoir hat man eine Panoramaaussicht auf Pinnacle Ridge, Turret Ridge und Cimarron Ridge. Die Dirt Road ist auch mit einem PKW problemlos befahrbar, nur das letzte Drittel vom Owl Creek Pass hinunter nach Ridgway ist ein wenig ruppig. Nach dreieinhalb Stunden mit unzähligen Fotostops erreiche ich Ridgway. Am späten Nachmittag braut sich ein Gewitter zusammen. Das wird nichts mit dem geplanten Sunset-Shooting. Sonst glühen Cimarron Ridge, Courthouse Mountain und Chimney Rock in der Abendsonne. Das Oktoberfest in Montrose hätte ich gerne besucht, aber bei unchristlichen Öffnungszeiten von 13 bis 18 Uhr wird das auch nichts.

Alle guten Dinge sind Drei... ich fahre nochmals zum Black Canyon of the Gunnison. Bis zum Sonnenuntergang ist noch über eine Stunde, genug Zeit um die schönsten Aussichtspunkte anzufahren. So kann ich die Fotos von Sonnenaufgang mit Sonnenuntergang vergleichen. Dunkle Wolken liegen direkt über den Black Canyon, es blitzt und donnert. Die Aussicht am Cedar Point ist auch zu Sonnenuntergang schön, aber kein Vergleich zu der Lichtstimmung vor Sonnenaufgang. Im Fotoführer „Photographing the Southwest Colorado & New Mexico von Laurent Martrès steht u.a.: „Late afternoon light works best on the South Rim. Da muss ich widersprechen! Cedar Point und Painted Walls, die wohl schönsten Aussichtspunkte am South Rim, fotografiert man vor (!) Sonnenaufgang. Hier hat es sich gelohnt vorab den Sonnenverlauf mit einem Sonne/Mond-Kalkulator zu berechnen. Es wäre ärgerlich gewesen, wenn ich mich nur auf die Lektüre verlassen hätte. Cedar Point, Cross Fissures View, Pulpit Rock Overlook und Sunset Point haben mir am besten gefallen. Zum Abendessen gehe ich ins Stone House. Das Restaurant ist mit einer Bar und Kamin schön eingerichtet. Es gibt ein New York Strip. Das Steak ist prima, aber die Beilagen dazu sind lieblos garniert.


Strecke: 139 Meilen +++ Unterkunft: Days Inn, Montrose +++ Wetter: 28 Grad C, heiter bis stark bewökt, abendliches Gewitter