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4. Tag:  PAGE › Lower Antelope Canyon › TOADSTOOL HOODOOS
Am frühen Morgen fahre ich zur Paria Ranger Station, 30 Meilen nordwestlich von Page. Dort möchte ich bei der Walk-In Permit Verlosung für „The Wave” teilnehmen. Der Grund: um „The Wave” in den Coyote Buttes North sehen zu können, braucht man ein Permit. Entweder man versucht es über die Online-Lotterie (vier Monate im voraus) oder über ein Walk-In Permit vor Ort. Nur zehn Permits werden (wie auch online) an die anwesenden Besucher verlost. Der Sinn dieses begrenzten Zugang ist die fragile Natur der Coyote Buttes zu schützen. 72 Personen sind zur Lotterie anwesend, davon 80% (!) deutsche Urlauber. Leider gehöre ich zu den 62 Personen die kein Glück haben bei der Ziehung der Gewinnzahlen.

Eigentlich wollte ich danach zum Wire Pass Trail und bis zum Bucksin Gulch wandern, aber der Ranger ratet wegen Flash Flood Gefahr dringend davon ab. Also fahre ich zurück nach Page zum Lower Antelope Canyon (indianischer Name: Hasdestwazi). Der Upper und Lower Antelope Canyon befinden sich 5,5 bzw. 2 Meilen östlich von Page. Kaum vorstellbar, dass sich in unmittelbarer Nähe des Kraftwerk die wohl schönsten Slot Canyons befinden. Die Eintrittspreise ($20 Zutritt plus $6 Navajo Permit, Stand: 10/2008) sind deftig. Vom Kassenhäuschen muss man nur paar Meter bis zum Eingang der Schlucht gehen. Durch eine schmale Felsspalte steigt man eine Stahltreppe hinunter in den Canyon, weitere steile Stahltreppen führen noch tiefer in den Canyon. Mit Kamera und Stativ ist es nicht einfach sich durch die engen Felsspalten zu bewegen. Anmerkung bezüglich der Gefährlichkeit in Slot Canyons: Monsunzeit ist im August/September – in diesen Monaten sind die meisten Gewitter und Überschwemmungen, und der Aufenthalt in einem Slot Canyon bei einem aufkommenden Gewitter ist lebensgefährlich. Innerhalb kurzer Zeit kann der Canyon voll Wasser laufen und die Flutwelle stürzt sich durch den engen Canyon und reißt alles mit sich. So geschehen im Sommer 1997 als eine Flash Flood im Lower Antelope Canyon für elf Personen zur tödlichen Falle wurde. Ein Denkmal am Eingang erinnert an diese Tragödie. Ich probiere es nochmals mit dem Fiesta Mexicana, aber es ändert sich nichts an meiner vorausgegangenen Bewertung. Durchschnittliches Family-Restaurant Niveau.

Am Nachmittag fahre ich zu den Toadstool Hoodoos. Das Hochtal der Toadstool Hoodoos liegt im Gebirgszug „The Rimrocks” am US Highway 89 zwischen Page (Arizona) und Kanab (Utah). Vom Trailhead (Mile Marker 19) in der Nähe der Paria Ranger Station führt ein zwanzigminütiger Fußmarsch zu den Toadstool Hoodoos. Zu Sonnenaufgang oder zur „Golden Hour” sind die Toadstool Hoodoos und die nähere Umgebung ein herrliches Fotomotiv. Leider spielt die Sonne nicht mit und versteckt sich meist hinter dicken Wolken.

Gefahrene Strecke: 150 Meilen +++ Unterkunft: Motel 6, Page +++ Wetter: bewölkt/heiter, sehr warm


5. Tag:  PAGE Wire Pass Trail › Water Holes Canyon
Bei Denny's hole ich mir das Frühstück to Go. Kaffee und ein „Moons over my Hammy”, Sandwich belegt mit Rührei, Schinken und geschmolzenen Käse. Auch beim zweiten Anlauf habe ich kein Glück bei der Wave-Verlosung. Dabei waren heute nur 64 Personen anwesend. Ich beschließe den Wire Pass Trail zu machen. Vom Highway 89 zweigt die House Rocks Valley Road ab – 8,5 Meilen sind es auf der rumpeligen Dirt Road bis zum Parkplatz am Wire Pass Trailhead. Bepackt mit Kamera, Stativ und zwei Flaschen Wasser starte ich den Hike zum Wire Pass. Nach gut eineinhalb Stunden inklusive Fotostops erreiche ich die Abzweigung zum Buckskin Gulch. Ich wandere noch einen Kilometer südwärts den Buckskin Gulch hinunter, bevor ich mich wieder auf dem Rückweg mache. Irgendwo muss ich mir den Knöchel verdreht haben, denn der rechte Fuß beginnt zu schmerzen, was sich später noch bemerkbar machen sollte. Nach dreieinhalb Stunden erreiche ich wieder den Wire Pass Trailhead.

Mittag- und Abendessen gibt es aus dem Safeway Supermarkt: Turkey/Cheese Sandwiches und paar Donuts. Danach hole ich mir das Backcountry Permit ($5, Stand: 2008) für den Water Holes Canyon an der Entrance Station am Upper Antelope Canyon. Der Water Holes Canyon befindet sich an einer Brücke, 6 Meilen südlich von Page. Nachdem ich den Jeep am Trailhead geparkt habe, suche ich vergeblich den Abstieg hinunter in den Water Holes Canyon. Also laufe ich entlang des Canyonrand bis zur 1,8 Meilen entfernten „Great Wall.” Dort ergibt sich die Möglichkeit eines Abstieges. Leichter gesagt als getan, denn der Knöchel schmerzt so sehr, dass es eine Qual ist bis ich unten angekommen bin. Auf sandigen Boden geht es zurück zum Startpunkt, nahe am Parkplatz. Kurz davor bzw. unterhalb der Brücke verengt sich der Canyon fast wie zu einem Slot Canyon. An der engsten Stelle ist der Water Holes Canyon nur einen Meter breit. Den gleichen Weg geht es dann wieder zurück und ich steige wieder aus dem Canyon heraus. Zu Sonnenuntergang ist keine Menschenseele an der „Great Wall” zu sehen. Ich genieße in Ruhe das Farbenspiel und mache mich bei Anbruch der Dämmerung zurück auf dem Weg zum Trailhead. Genau nach 2500 Meilen bekomme ich die Meldung im Cockpit angezeigt: „Change Oil”. Das hat mir gerade noch gefehlt!

Gefahrene Strecke: 120 Meilen +++ Unterkunft: Motel 6, Page +++ Wetter: heiter, sehr warm


6. Tag:  PAGE › Upper Antelope Canyon › Stud Horse Point
Auch bei der dritten Verlosung (über 70 Personen anwesend) ziehe ich nur eine Niete. Selbst ein Paar, dass zum vierten Mal hintereinander dabei ist, hat kein Glück. Auf dem Rückweg fahre ich 8 Meilen auf der Cottonwood Canyon Road bis zum Beginn des Cottonwood Canyon. Die CCR befindet sich nach den vorausgegangen Regenfällen in schlechten Zustand. Manche Bereiche sind matschig, zudem tiefe ausgewaschene Fahrspuren. Der Ranger hat darauf hingewiesen, dass die Strecke nicht "gradet" wurde und vor einer Fahrt abgeraten. Nachdem die Reifen ein paar mal durchgedreht sind und ich kein Risiko eingehen möchte, kehre ich um und fahre zur Entrance Station am Upper Antelope Canyon. Aufgrund seiner Popularität ist der Upper Antelope Canyon (Indianischer Name „Tse bighnilini”) besonders zur Mittagszeit mit Touristen überfüllt. Entsprechend hoch sind auch die Preise, eine Stunde Aufenthalt kostet $25, zwei Stunden $40, zuzüglich $6 Navajo Permit (Stand: 10/2008). Im Canyon herrscht ein Gedränge, dass an Fotografieren in Ruhe nicht zu denken ist. Ständig werden verschiedene Touristengruppen von den Indian Guides vorbei geschleust. Hat man einen schönen Spot gefunden, dann steht garantiert eine Person im Weg oder läuft ins Bild, und gerade bei diesen extremen Lichtverhältnissen sind lange Belichtungszeiten erforderlich. Man muss eben Geduld mitbringen.

Nach einem etwas stressigen Sightseeing mache ich einen Stop beim Glen Canyon Dam, bevor es auf der 89er in nördlicher Richtung weiter geht. Kurz nach Wahweap Marina führt eine Gravel Road in westlicher Richtung zum Stud Horse Point. Nicht so spektakulär wie die Toadstool Hoodoos, aber dennoch sehenswert. Am Abend gehe ich Glen Steak House essen. Im nachhinein ein Fehler, denn es schmeckt miserabel.

Gefahrene Strecke: 128 Meilen +++ Unterkunft: Motel 6, Page +++ Wetter: heiter, sehr warm